Autor/-in Aby M. Warburg

MNEMOSYNE-Bilderatlas
Zur Ausstellung im Kunsthaus Hamburg
Mit einer Einleitung von Aby M. Warburg
2. erweiterte Auflage
Tafelwerk 63 Bild - und Texttafeln mit zahlreichen Abb.
23 x 32 cm
Kassette

ISBN 10: 3-926174-86-2
ISBN 13: 978-3-926174-86-4
99.00 €

Artikel vergriffen


Der »MNEMOSYNE-Bilderatlas«, eines der drei Hauptwerke Aby M. Warburgs, gehört zu den lebendigsten und eindrucksvollsten Zeugnissen aus der Ideenwelt eines Gelehrten. In mehreren bislang weitgehend unbearbeitet und unpubliziert gebliebenenen Versionen des Atlas versammelt er eine Vielfalt an Bildmaterial Kunstdrucke, Reklamezettel, Briefmarken, Fresken, Malereien, Skulpturen, Teppiche, Friese etc. Die auf großen Tafeln zusammengestellten Bilder zeigen die Konstanten der menschlichen Ausdrucksformen von der Antike bis in die Moderne. Die Themenkreise seiner umfassenden kulturwissenschaftlichen Forschungsarbeit sind in diesem Werk konzentriert. 63 Leporellos, 1100 Einzelbilder, eine Fülle wissenschaftlicher Kommentare und Warburg-Zitate inklusive der von ihm selbst verfaßten »Einleitung« zum Atlas geben einen ersten Einblick in die Vielfalt dieses immensen Werkes.

»Bilderatlas zur Kritik der reinen Unvernunft oder Über die Funktion der bildhaften Ursachensetzung im Geschäfte der Orientierung« (Aby M. Warburg über den Bilderatlas)

Nach der Ausstellung in Wien wurden die »MNEMOSYNE«-Tafeln im Juni 1994 im Hamburger Kunsthaus gezeigt. Zu diesem Anlaß erschienen die 63 Bildtafeln als ausklappbare Leporellos in einer Schmuckkassette. Danach ging die Ausstellung nach Siena, zur Bibliotheka Herziana in Rom und den Uffizien in Florenz. Dort erschienen italienische Übersetzungen des Werkes.

Über das Tafelwerk:

Mnemosyne heißt Erinnerung, Gedächtnis. Sie ist in der griechischen Mythologie die Mutter der Musen. Aby M. Warburg versammelte die Themenkreise seiner kulturwissenschaftlichen Forschungen in einer Serie großformatiger Bildtafeln (140 x 170 cm), die unter dem Titel »MNEMOSYNE« publiziert werden sollten. Die von Warburg ausgewählten Bilder beziehen sich im wesentlichen auf das Nachleben der Antike in der Frührenaissance.

In seiner Zusammenstellung der Bilder auf den Tafeln versucht Warburg die Entwicklung der Ausdrucksformen der Menschen in verschiedenen Zeiten aufzuzeigen. Dabei sucht er vor allem nach Orientierungslinien, die es erlauben, gleichbleibende Formen des Ausdrucks zu erkennen. »Jede Tafel hatte ein Thema, etwa den Gebrauch von Bildern zur Orientierung, den Kampf gegen die Bestie, das Nachleben der Mänaden von der Antike bis in moderne Briefmarkenmotive usw.« (R. Kany)

Keine der Tafeln des »MNEMOSYNE-Atlas« blieb erhalten. Einzig die von Warburg angefertigte photographische Dokumentation der Tafeln überliefert seine Bildzusammenstellungen. Diese Photographien bilden die Grundlage der in dieser Veröffentlichung zu sehenden Rekonstruktionen. Rekonstruiert wurde die »letzte Version« des Atlas mit 63 numerierten Tafeln. Die einzelnen Bilder wurden größtenteils identifiziert, die Exponate – soweit sie auch im Londoner Warburg Institute nicht mehr vorhanden waren – ersetzt. Alle Tafeln werden ausführlich kommentiert: durch Warburg-Zitate und wissenschaftliche Untersuchungen aus späterer Zeit.

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